Natur-Coaching-Konzept nach Carsten Gans
Coaching-Ansatz/ Coaching-Konzept
Mein Natur-Coaching unterscheidet sich von einigen anderen Outdoor-Coachings oder Natur-Coaching-Ansätzen. Er ist von vorneherein nicht besser oder schlechter als andere - die Natur ist ja auch ein vielfältiges Vorbild: Vielfalt ist besser als Einfalt. Ich möchte hier lediglich beschreiben, wo meine Wurzeln herkommen und was das Besondere ist. Mein Ansatz gründet auf einem eher christlichen und wissenschaftlichen Fundament (z.B. zu Wahrnehmung, emotionale Intelligenz, Hirnforschung, etc.) - in dem Bewusstsein, dass es zwischen Himmel und Waldboden eine große Vielfalt an Dingen und Methoden (z.B. auch aus anderen Kulturen) gibt, die für Menschen sehr hilfreich und wirksam sein können. Hinweise zu einigen Wirkungsweisen finden Sie auch im Artikel "Warum Natur-Coaching?".
Einige der angewendeten Methoden haben ihre Ursprünge in mittlerweile bekannten Konzepten und sind teilweise direkt für die aktive Anwendung in und mit der Natur nach draußen übersetzt, z.B. Methoden/ Interventionen aus dem NLP, Hypnose nach Milton Erickson oder Systemische Arbeit (z.B. "Natur-Aufstellung"). Andere konnte ich aufgrund meiner vielfältigen Bildung und Erfahrungen selbst entwickeln (z.B. "Trance im Gehen").
Mit seinem Fokus auf "Erlebnis-Netzwerke", der Nutzung des "untrüglichen Körperwissens", dem Gestalten eines dafür "einladenden Kontextes" (Lernumgebung) und der Betonung von "unwillkürlichen" (intuitiven/ unbewussten) Prozessen fühle ich mich mit meiner Arbeit auch dem Hypno-systemischen Konzept von Gunther Schmidt besonders nahe. Denn unbewusstes, intuitives Vorgehen spielt in meinen Übungen und Interventionen eine sehr große Rolle, da es oft einen viel leichteren Zugang zu alten und vor allem auch zu neuen Informationen und Ideen ermöglicht und somit die Kreativität fördert. Im Unterschied zur Hypnosystemik spielt jedoch bei meiner Arbeit die Bewegung eine größere Rolle und sie findet natürlich draußen statt und nicht in Räumen.
Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass jeder Mensch die notwendigen Ressourcen und Möglichkeiten hat, um in einem kontinuierlichen Prozess von persönlicher Entwicklung privates Glück und beruflichen Erfolg zu erreichen, diesem Schritt für Schritt näher zu kommen und dass lebenslanges Lernen hierfür möglich und förderlich ist.
Coaching-Prozess Beginn
Bei meinem Natur-Coaching ist der Ablauf zu Beginn zusätzlich geprägt von besonderen Übungen die dazu führen, dass die Coachee/ das Paar/ das Team bei den anschließenden Interventionen möglichst gut Bedeutungen, ggf. Ursachen, Auslöser und Wirkungen Ihrer Themen erkennen und Lösungsmöglichkeiten entwickeln können:
1. Stummer Übergang: Wörtlicher Übergang vom (oft stressigen) Alltag in die neue Lernumgebung ‚Natur‘ (z.B. Wald):
Nach einem kurzen Small-Talk gehen alle, ohne zu sprechen, in den Wald, um den Kopf frei zu bekommen und um in die neue Umgebung hinein zu kommen. Heutzutage nehmen sich Menschen oft zu wenig oder keine Zeit für Übergänge oder vermischen sogar ‚beide Seiten/ Bereiche‘ miteinander. Z.B. wenn ein Vater neben seiner Familie auf dem Sofa sitzend mit dem Laptop arbeitet, vermischen sich Familie und Beruf.
2. Sinne schärfen: Schärfen/ Hochfahren aller Sinne als Voraussetzung für intensivere Selbst-Wahrnehmung, Wahrnehmung der Natur, Achtsamkeit für den Prozess und Aufmerksamkeit im Gespräch:
So wie der Koch sein Messer wetzt, bevor er es benutzt, werden die Sinne bei einem Mönchsgang oder einem Sinnesparcours (ggf. weitere Übungen für Sehen und Spüren) geschärft. - Unsere kontinuierlichen Sinnes-Wahrnehmungen sind der Anfang jedes Erlebens, Denkens und Handelns. Und sie sind in jeder Sekunde ein ständiger Begleiter, bei allem was wir tun. Deshalb wird den Sinnen vor und während des Natur-Coaching-Prozesses besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
3. Ausgleichsübungen: je nach Bedarf - flexibler Ausgleich von Anspannung und/ oder Entspannung auf physischer und psychischer Ebene (Übungen dazu werden auch während des weiteren Coaching-Prozesses genutzt):
Je nach mitgebrachtem Spannungszustand stehen hierfür verschiedene Methoden zur Verfügung - z.B. mentale Entspannungsübungen, meditatives Gehen, Wurfübungen, traditionelles Bogenschießen und andere. Wer zum Beispiel täglich sehr viel mentalen Stress durch Computerarbeit oder Telefongespräche hat und sich dabei wenig bewegt, dem werden zum einen Übungen für mentale Entspannung und zum anderen aktive Bewegungsübungen gut tun, um in einen ausgeglichenen Zustand zu kommen, in dem er auch einen besseren Zugang zu seinen eigenen Ressourcen hat.
Interventionen im Mittelpunkt
Dabei sind zunächst von größerer Bedeutung das bewusste und intuitive (Nach-) Erleben, (Wieder-) Erkennen, Betrachten, Erspüren, manchmal auch Bewerten von für das Thema/ Problem wichtigen emotionalen Erfahrungen und Momenten:
Unser Fühlen und Denken ist geprägt von unseren gemachten Erfahrungen, die, wenn wir uns daran erinnern, in einem Erlebnis-Paket aus verschiedenen Wahrnehmungen und Reizen daher kommen: Atmung, innere Bilder, Geräusche, gesagte oder gedachte Wörter und Sätze, spürbare körperlichen Reaktionen und Emotionen, etc.. Das alles beeinflusst unser aktuelles Erleben und unser Handeln bewusst und zum größeren Teil unbewusst bei dem was wir täglich tun. Im Mittelpunkt der Intervention steht dann das Erlebnis-Paket, das in einer unerwünschten/Problematischen Art und Weise das Leben des Coachees/ Klienten beinflusst - z.B. als Belastung oder Störung.
Das gleiche trifft auch auf Entscheidungen und scheinbar rationale Themen zu. Zum Beispiel sind auch persönliche Ziele immer verbunden mit angestrebten Emotionen als bewusste oder unbewusste Motivation, die wiederum Auslöser konkreten Verhaltens sind.
Verschiedene Interventionen sorgen dann für emotionale (Fühlen) und rationale (Denken) Klarheit in Einzel-, Paar oder Team-Coachings sowie für eine wirksame/ spürbare Verbesserung/ Erleichterung direkt im Coaching-Prozess - für ein Neu-Erleben mit erstem Neu-Einüben - und danach bei der konkreten Umsetzung außerhalb des Waldes:
Während und nach jeder Intervention kann jeder Klient bereits einen Fortschritt feststellen, körperlich spürbar oder in Form von konkreten Lösungsideen. Das Entwickeln konkreter guter Schritte für die weitere Umsetzung sorgen für die Übertragbarkeit in den Alltag. - Während einer Coaching-Strecke findet fast immer eine Mischung aus beidem statt - aus neuem Lösungserleben und der Entwicklung/Planung nächster guter Schritte in Richtung Zielerreichung statt - mal mehr das eine, mal mehr das andere.
Unter anderen finden häufig folgende Interventionen Anwendung:
Coaching-Gespräch mit hilfreichen Fragetechniken, Walk and Talk, Anker-Techniken, 3-Wege-Kreuzung, Ressourcen-Weg, Problemweg, Sicherheitsweg, Natur-Aufstellung, Zielarbeit mit Bogenschießen, Hindernis- und Lösungsweg, Trance im Gehen, Reframing, Zeitlinien-Arbeit, Geh-mit-Dir (somato-psychisch), Werte-Bilanz und andere.
Dauer von Natur-Coaching-Prozessen
Wie lange insgesamt ein Coaching-Prozess dauert, entwickelt sich im Laufe des Coachings als Wunsch beim einzelnen Menschen/ Paar/ Familie. Im Vorhinein muss keine (finanzielle) Verpflichtung eingegangen werden. Die Entscheidung (und Abrechnung) erfolgt immer von Mal zu Mal.
Eine Coaching-Strecke (Sitzung wäre sehr unpassend, da wir uns auch bewegen) dauert in der Regel zunächst 1 Tag (6-8 Std.), für den meist auch eine komfortable Jagdhütte mit WC daneben zur Verfügung steht. Folge-Coachings, die darauf aufbauen, können auch in kürzerer Zeit durchgeführt werden (ab 3,5 Std.). Je nach mitgebrachten Themen kann es sein, dass 1 Tag als ausreichend wahrgenommen wird. Im Rahmen einer Natur-Coaching-Auszeit dauern die täglichen Coaching-Einheiten ca. 3 Std.
Für eine nachhaltige Begleitung macht es häufig Sinn, sich öfters zu treffen, je nach Themen z.B. monatlich für die Dauer eines Entwicklungsjahres. Einige Menschen begleite ich in einem mehrjährigen Prozess.
Weitere Infos zu Ablauf und Preisen erhalten Sie hier.
Auszeichungen
Mein Natur-Coaching-Konzept hat 2010 in Hamburg den Award für das beste Coaching-Konzept bei der Coaching Convention erhalten.